jaye-haych-vaozLvtSHok-unsplash

Muttermilch aufbewahren – was du wissen solltest

Inhaltsverzeichnis

Muttermilch ist kostbar. Sie enthält alles, was dein Baby in den ersten Lebensmonaten braucht: Nährstoffe, Immunstoffe, lebendige Zellen – individuell auf dein Kind abgestimmt. Manchmal kann oder möchte man jedoch nicht direkt stillen: Vielleicht brauchst du ein wenig Entlastung, möchtest eine Schlafpause einlegen oder bist unterwegs. In solchen Fällen ist es eine wunderbare Möglichkeit, abgepumpte Muttermilch aufzubewahren und später zu füttern.

Doch wie lange ist Muttermilch eigentlich haltbar? Und worauf solltest du bei der Lagerung achten, damit sie möglichst viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe behält? In diesem Beitrag findest du Antworten – und alltagstaugliche Tipps, damit du dich sicher fühlst.

Hygiene ist das A und O

Bevor wir über Zeiten und Temperaturen sprechen, ist ein Punkt besonders wichtig: Hygiene. Je sauberer die Bedingungen beim Abpumpen, Sammeln und Lagern sind, desto länger ist Muttermilch haltbar. Was bedeutet „sauber“?

  • Frisch gewaschene Hände
  • Saubere, idealerweise ausgekochte Pumpteile
  • Gereinigte oder sterilisierte Fläschchen und Aufbewahrungsbehälter
  • Zügiges Kühlen nach dem Abpumpen, wenn du nicht direkt fütterst

Aufbewahrung bei Raumtemperatur

Wenn du die Muttermilch direkt nach dem Abpumpen füttern möchtest oder gerade unterwegs bist, kannst du sie auch bei Zimmertemperatur stehen lassen – allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum.

  • Frisch abgepumpte Milch: 6–8 Stunden (bei max. 26 °C)
  • Bereits aufgetaute Milch (nach dem Einfrieren): max. 4 Stunden

Tipp: Wenn du unterwegs bist und keinen Kühlschrank hast, aber bald füttern willst, reicht dieser Zeitraum in der Regel aus. An warmen Tagen oder in geheizten Räumen solltest du allerdings eher auf der sicheren Seite bleiben.

Aufbewahrung im Kühlschrank (unter 4 °C)

Deutlich länger hält sich Muttermilch im Kühlschrank. Dabei solltest du sie möglichst weit hinten lagern, also nicht in der Tür, wo die Temperatur am wenigsten konstant ist.

  • Frisch abgepumpte Milch: 5–8 Tage
  • Nach dem Auftauen (aus dem Gefrierfach): max. 12 Stunden

Du kannst also problemlos mehrere Portionen sammeln und über ein paar Tage hinweg füttern. Wichtig ist nur, dass du nie warme Milch zu bereits gekühlter gibst – immer erst vollständig abkühlen lassen.

Einfrieren von Muttermilch

Wenn du einen Vorrat anlegen möchtest, z. B. weil du wieder arbeiten gehst oder gerne planst, ist Einfrieren eine gute Option.

  • Im Tiefkühlfach eines Kühlschranks (mit Klappe): 1–2 Wochen
  • Im separaten Tiefkühlgerät (–18 °C oder kälter): bis zu 1 Jahr

Tipp: Friere Muttermilch in kleinen Portionen ein (z. B. 60–100 ml), dann musst du später nur so viel auftauen, wie du tatsächlich brauchst. Beschrifte die Behälter mit Datum und Menge – das spart Zeit und gibt Sicherheit.

Unterwegs: Muttermilch in der Kühltasche

Auch wenn du mit Baby außer Haus bist, musst du nicht auf Muttermilch verzichten. In einer gut isolierten Kühltasche mit gefrorenen Kühlpacks ist frisch gewonnene oder vorgekühlte Milch bis zu 24 Stunden haltbar.

Wichtig: Die Tasche sollte möglichst wenig geöffnet werden, damit die Temperatur stabil bleibt. Lagere die Milch auch hier möglichst in der Mitte der Tasche – weit weg von Sonne, Heizung oder Wärmequellen.

Noch ein paar persönliche Hinweise

Ich erlebe es immer wieder in der Beratung: Viele Mütter sind unsicher, ob ihre Milch nach dem Aufbewahren „noch gut“ ist. Ein leichter Seifengeruch nach dem Auftauen ist kein Grund zur Sorge – das kann am Enzym Lipase liegen, das natürlicherweise in Muttermilch vorkommt. Die Milch ist dann nicht schlecht, sondern einfach etwas verändert. Die meisten Babys trinken sie trotzdem – probier es einfach vorsichtig aus.

Generell gilt: Wenn du dir nicht sicher bist, verlasse dich auf deine Sinne. Riecht oder schmeckt die Milch stark unangenehm oder verändert, ist es besser, sie nicht zu verwenden.

Fazit

Muttermilch lässt sich unter sauberen Bedingungen gut aufbewahren – ob bei Raumtemperatur, im Kühlschrank, Tiefkühler oder unterwegs. Die wichtigsten Faktoren sind Hygiene, Temperatur und Zeit. Mit ein wenig Routine findest du schnell einen Weg, der zu deinem Alltag passt.

Wenn du Fragen hast oder Unterstützung beim Pumpen, Lagern oder Füttern brauchst, melde dich gerne bei mir. Ich begleite dich mit Fachwissen, Erfahrung – und einem offenen Ohr für deine ganz persönliche Situation.

Du wünschst dir Unterstützung beim Stillen?

Ich begleite dich ganz individuell – einfühlsam, fundiert und auf Augenhöhe.
Ob Stillstart, Schmerzen, Unsicherheiten oder besondere Herausforderungen:
Du musst da nicht allein durch. Ich bin für dich da – online oder bei dir zuhause.

Leonie Mack
Still- & Laktationsberaterin IBCLC  | Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Das könnte dich auch interessieren: