ignacio-campo-tC9boyqy_40-unsplash (1)

Wie viel Ausscheidung ist eigentlich normal?

Inhaltsverzeichnis

Eine der häufigsten Fragen frischgebackener Eltern ist: „Wie weiß ich, ob mein Baby genug trinkt?“
Gerade in den ersten Tagen nach der Geburt, wenn alles noch neu ist und sich das Stillen (oder Abpumpen) einspielt, ist es ganz normal, unsicher zu sein.

Ein verlässlicher Indikator ist: die Ausscheidung.
Also die Anzahl und Beschaffenheit der nassen Windeln – und des Stuhlgangs. Denn sie geben uns einen guten Hinweis darauf, ob dein Baby ausreichend Flüssigkeit bekommt und wie gut der Stoffwechsel funktioniert.

Urin – was du wissen solltest

Ab dem 3. bis 4. Lebenstag sollten Babys mindestens 5 bis 6 nasse Einwegwindeln pro Tag haben.
Dabei geht es nicht um „ein paar Tropfen“, sondern um deutlich nasse oder schwere Windeln.

Ein paar wichtige Merkmale:

  • Anzahl: 5–6 nasse Windeln täglich ab dem 3.–4. Tag
  • Farbe: klar bis blassgelb
  • Wichtig: Ab dem 3. Tag sollte kein sogenanntes Ziegelmehlsediment mehr auftreten.
    Das sind rötlich-bräunliche Flecken, die durch Harnkristalle entstehen und in den ersten Tagen normal sein können – danach aber nicht mehr.

Wenn die Windeln sehr trocken sind, die Farbe des Urins deutlich dunkler wird oder das Baby wenig wach und trinkfreudig ist, lohnt sich eine Rücksprache mit deiner Hebamme, Stillberaterin oder Kinderärztin.

Stuhlgang – alles zwischen „viel“ und „gar nicht“ kann normal sein

Auch der Stuhlgang verändert sich in den ersten Lebenswochen stark – und manchmal schneller, als man mit dem Wickeln hinterherkommt.

In den ersten Tagen:

  • Ab dem 3. bis 4. Tag erwarten wir ca. 3x Stuhlgang pro Tag
  • Die Farbe geht von Schwarz (Mekonium) über grünlich zu senfgelb
  • Die Konsistenz wird weicher bis flüssig – das ist bei Stillbabys völlig normal

Ab der 4. bis 6. Lebenswoche:

  • Hier beginnt die große Spanne dessen, was alles „normal“ sein kann:
    zwischen 3× täglich und nur 1× alle 14 Tage
  • Ja, richtig gelesen: Ein gesundes, voll gestilltes Baby kann zwei Wochen lang keinen Stuhlgang haben – und das ist (sofern es beschwerdefrei ist) vollkommen in Ordnung.

Wichtig ist: Dein Baby sollte dabei keine Schmerzen haben, sich nicht dauerhaft unwohl fühlen oder auffällig hart pressen müssen. Wenn du dir unsicher bist, frag nach – lieber einmal zu viel als zu wenig.

Was dir beim Beobachten hilft

Ich empfehle Eltern oft, sich die ersten Tage Notizen zu machen:
Wie viele Windeln wurden gewechselt? Wie sah der Inhalt aus? Wann wurde gestillt oder gefüttert?
Das gibt Sicherheit – und erleichtert ggf. auch die Rücksprache mit Fachpersonen.

Du brauchst dabei kein aufwändiges Protokoll – ein einfacher Zettel oder eine Notiz im Handy reicht völlig.

Fazit

Die Ausscheidung deines Babys ist ein wertvoller Hinweis darauf, wie es ihm geht – besonders in den ersten Lebenstagen.
Mit ein wenig Übung entwickelst du schnell ein gutes Gefühl dafür, was für dein Kind normal ist.

Und denk daran:
Nicht jede Abweichung bedeutet gleich ein Problem. Aber wenn du unsicher bist, ist es völlig in Ordnung, dir Unterstützung zu holen. Dafür bin ich da – mit fachlichem Blick, Verständnis und einem offenen Ohr.

Du wünschst dir Unterstützung beim Stillen?

Ich begleite dich ganz individuell – einfühlsam, fundiert und auf Augenhöhe.
Ob Stillstart, Schmerzen, Unsicherheiten oder besondere Herausforderungen:
Du musst da nicht allein durch. Ich bin für dich da – online oder bei dir zuhause.

Leonie Mack
Still- & Laktationsberaterin IBCLC  | Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Das könnte dich auch interessieren: